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Eine immersive Dokumentar-Oper
Einsamkeit ist wie ein sickerndes Gift. Sie tötet langsam. Auch Blaubart ist einsam in seiner nachtschwarzen Burg. Da tritt Judith in sein Leben. Wie ein Stern vertreibt sie die Finsternis und öffnet sieben verschlossene Türen, die Einblick in Blaubarts Seele gewähren.
Ausgehend von Béla Bartóks rätselhafter Märchen-Oper entsteht ein dokumentarisches Musiktheater zum Thema Einsamkeit im Alter. Über Monate führte das Team Interviews mit Senior*innen und Pflegekräften zu Erfahrungen und Ursachen von Einsamkeit. Entstanden sind berührende, überraschende und auch Mut machende, menschliche Geschichten. Einzelne Interviewpartner*innen gewährten Einblicke in ihre jeweilige Wohnsituation, ihre ganz persönliche Burg, welche als Video-Projektionen in die Aufführung mit einfließen.
Aus den Interview-Aufnahmen entsteht ein immersives Sounddesign eigens für den Klangdome des ZiMMT. Darüber hinaus werden die akustischen Instrumente sowie Gesangsstimmen während der Vorstellung live abgegriffen und in das Sounddesign eingearbeitet. Somit vermischen sich dokumentarische und Opern-Ebene zunehmend im Laufe der Aufführung.
Mit jeder geöffneten Tür Judiths dringen immer mehr Interviewstimmen in den Raum ein und überlagern die ursprüngliche Oper. Das Publikum kann sich frei bewegen und entscheiden, welcher Stimme es sich annähert und lauschen möchte. Was führt zur Einsamkeit und wie lässt sie sich mildern? Welche Verantwortung tragen wir als Mitmenschen?
Gesang trifft auf Sounddesign, Kammerensemble auf elektronische Klänge und so verschmelzen Oper und Dokumentation zu einer immersiven Klang-Erfahrung. Betreten auch Sie Blaubarts Burg und finden Sie mit uns den Weg aus der Einsamkeit!
Regie & Recherche: Jeffrey Döring
Musikalische Leitung: Yury Ilinov
Sounddesign: Valle Döring
Arrangement: Stephan Goldbach
Videokamera: Milo Wiersdorff
Bühne & Kostüm: Elisabeth Schiller-Witzmann
JUDITH (Sopran): Madeline Cain
BLAUBART (Bariton): Joshua Morris
Violine: Rebekka Wagner
Violoncello: Sophia Schulz
Kontrabass: Stephan Goldbach
Piano: Oleh Kopeliuk & Ihor Sediuk